DF017: Enno Park
Veröffentlicht am: 28. März 2019
Der Publizist Enno Park erkundet die Grenze zwischen Mensch und Technik. Als Träger von zwei Cochlea-Implantaten erzählt er im Durchfechter, wie sich getuntes Hören anfühlt und vom Irrglauben, Cyborgs seien eine Seltenheit.
Als Enno Park zum ersten Mal mit seinen Implantaten hörte, klang die Welt verschleiert. Worte und Töne waren in einem sphärischen, akustischen Nebel gefangen. Ein Sound, der ihn an Transtechno erinnerte, nur ohne Beat. Erst nach und nach schälten sich einzelne Stimmen und Geräusche heraus. Irgendwann klangen sie wieder so, wie er sie aus der Zeit kannte, als er noch ein Kind war und normal hören konnte.
Mittlerweile lässt der Informatiker und Journalist Enno Park die Welt in vielen Situationen so klingen, wie es ihm gefällt. Die Programme seiner Implantate verleihen ihm eine Art Supergehör. Wenn Baulärm von draußen in einen Vortragsraum dringt, filtert Park ihn einfach weg. Dann ist er oft der einzige im Raum, der jedes vorgetragene Wort ohne Probleme versteht. Macht das Lust auf mehr Technik im Körper? Verlieren Menschen mit getunter Sinneserweiterung das Gespür für Natürlichkeit? Mitnichten!
Enno Park, der sich selbst als Cyborg bezeichnet und Vorsitzender von Cyborgs e.V. ist, findet viele gesellschaftliche Debatten schräg, die um das Thema Natur und Technik kreisen. In dieser Episode erzählt er, was er von den Cyberpunk-Fantasien der 80er Jahre hält, was die Menschen in den Industrienationen schon heute zu Cyborgs macht und warum Technik den Menschen der Natur wieder näher bringen kann.
Enno Park
SHOWNOTES:
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